Sommertheaters der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg in Dahme/Mark (19. 07. 2012)
Nach dem Erfolg des Sommertheaters der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg in den vergangenen zwei Jahren wurde nun zum Sommertheater 2012 in neun der Mitgliedsstädte, darunter auch nach Dahme, eingeladen. In der Spielfassung von theater89 und mit Musik von Jörg Huke wurde „Die traurige Geschichte von Friedrich dem Großen“ von Heinrich Mann/Alexander Lang aufgeführt.
Das Stück
Heinrich Mann (1871-1950) hinterließ im Jahre 1948 ein Fragment zu einem aufklärerisch-historischen Dialogroman DIE TRAURIGE GESCHICHTE VON FRIEDRICH DEM GROSSEN. Es war sein letztes großes Werk. Mann will die fatale Entwicklung eines ‚gequälten Jünglings' zeigen, die Geschichte einer hochneurotischen Vater-Sohn-Beziehung, brutale Familienverhältnisse, Ehekonflikte, Gewalttätigkeit, Zynismus und Gefühlskälte, kurz: die ‚autoritäre Charakter'-Struktur in ihrer Genese in der königlich-preußischen, zugleich ‚bürgerlich' gezeigten Familienzelle." (Jürgen Haupt) Heinrich Mann "besichtigte ein Zeitalter" auch hier und schlug die Brücke zu seinen Romanen, die von deutscher Erziehung handelten, die in die weltgefährdende Mischung von Hybris und Untertanengeist führt. Der dreihundertste Geburtstag Friedrichs des Zweiten ist guter Anlass, nach Zeitzeugnissen und Zeitzeugen zu suchen, die Geschichte erklären. Heinrich Mann, ein Freund der Aufklärung und des Französischen, ein Kriegsgegner und Gewaltverächter, hat sich eine welthistorische Persönlichkeit ausgesucht, in der die hohe Widersprüchlichkeit preußisch-deutscher Tugenden gefangen ist. Ein Familiendrama.
Es spielten: Johannes Achtelik, Bernhard Geffke, Alexander Höchst, Katrin Schell, Matthias Zahlbaum
Regie: Hans-Joachim Frank
Bühne/Kostüme: Klaus Noack
Dramaturgie: Jörg Mihan
78 Gäste waren der Einladung gefolgt und trotzten dem anfangs strömenden Regen und kaltem "Sommerabend".
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