Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Denkmal des Monats

Der Wasserturm von Jüterbog; Quelle: LK TF (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Der Wasserturm von Jüterbog; Quelle: LK TF

Im Landkreis Teltow-Fläming gibt es ca. 1000 Baudenkmale sowie über 1.400 bekannte Bodendenkmale. Einige von ihnen werden im Denkmalschutzkalender 2018 vorgestellt. Ergänzend dazu erläutert die Denkmalschutzbehörde Teltow-Fläming das jeweilige Denkmal des Monats etwas näher, um den Blick des Betrachters einmal mehr für bewahrenswerte Bauten der Region zu schärfen. Das Kalenderblatt Januar widmete sich dem Wasserturm im Norden von Jüterbog.

 

Der Wasserturm ist zwischen 1913 und 1916 im Zusammenhang mit dem Wasserwerk südlich der Straße Weinberge errichtet worden. Der Entwurf dafür stammte von der Firma Carl Francke aus Bremen. Diese 1872 gegründete Installationswerkstatt war bis zum Ersten Weltkrieg zu einem Großunternehmen mit Weltruf aufgestiegen. Mit der Bauausführung betraute man die ortsansässige Baufirma Haase. Ursprünglich wurde die Gegend der Fuchsberge um den Wasserturm als Fläche für den Anbau von Wein genutzt. Nach der Fertigstellung des Turmes wurde das Weinberg-Areal im Jahr 1917 zum Stadtpark umgestaltet.

 

Zur Architektur des Bauwerks

Der Hochbehälter der damaligen städtischen Wasserversorgung von Jüterbog ist ein roter hoher Sichtziegelbau mit einem leicht vorkragendem Obergeschoss, das von einem schiefergedeckten Kegeldach abgeschlossen ist. Beim Kegeldach handelt es sich um eine Stahlkonstruktion, die auf einem Stahlfachwerkring in Verbindung mit dem Wasserbehälter aufliegt. Das Obergeschoss zeigt vier flache umlaufende und übergiebelte Ziererker. Ihre Öffnungen erinnern in ihrer Form an Maßwerkfenster. Der Turmhelm schließt mit einem Kugelknauf mit Wetterfahne ab. Das Eingangsgeschoss des Wasserturmes ist architektonisch durch einen umlaufenden Kranz von Blendzinnen, die durch geputzte Rücklagen akzentuiert sind, vom daraus emporwachsenden und leicht konisch zulaufenden hohen Turmschaft abgesetzt. Der ziegelsichtige Turmschaft wird nur durch schlichte lanzettförmige Spitzbogenfenster durchbrochen.

 

Aufgabe des Wasserturms

Der Wasserturm in den Fuchsbergen hatte die Aufgabe, im Leitungsnetz einen ausreichend hohen hydraulischen Versorgungsdruck herzustellen. Gleichzeitig diente er als Wasserspeicher, um Bedarfsspitzen im städtischen Wasserversorgungsnetz abdecken zu können. Nach der Errichtung eines Wasserspeichers als Stahlbeton-Erdbehälter in der 1930er-Jahren diente der Wasserturm als Ausgleichbehälter. Er wurde erst Anfang der 1990er-Jahre ganz außer Betrieb genommen, nachdem in Jüterbog der Wasserbedarf spürbar zurückgegangen war.

 

Sanierung und Instandsetzung

Ab 1991 fand eine grundlegende Sanierung einschließlich Instandsetzungsmaßnahmen zur statischen Sicherung statt. In diesem Zusammenhang mussten die ursprünglich hölzerne Treppenkonstruktion und die alten Leitungsführungen aufgegeben werden. Belassen und saniert wurde der 250 Kubikmeter fassende Wasserbehälter. Er gehört zur Statik des Turmkopfs. Der Behälter besteht aus genieteten Stahlblechen und stammt ursprünglich von der Maschinenfabrik Donnersmarckhütte. Das Turmmauerwerk, die Fenster und die Eingangstür sowie die verschieferte Dachkonstruktion mit aufsitzender Wetterfahne wurden dem ursprünglichen Zustand entsprechend repariert bzw. erneuert. Die hölzerne Treppenkonstruktion wurde durch eine neue Treppenanlage ersetzt.

 

Prägt das Stadtbild

Der Wasserturm prägt neben den Türmen der Nikolaikirche und der ehemaligen Stadtbefestigungsanlage die Silhouette von Jüterbog. Er ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.

 

Pressestelle Landkreis Teltow-Fläming

Weitere Informationen