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Niedrigwassersituation an Spree und Schwarzer Elster

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Bild zur Meldung: Niedrigwassersituation an Spree und Schwarzer Elster

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz informiert in seiner Pressemitteilung vom 15.09.2020 zur Niedrigwassersituation an Spree und Schwarzer Elster:

 

Adhoc-AG: Weiterhin kritische Niedrigwassersituation an Spree und Schwarzer Elster

 

Cottbus - Nachdem sich Ende August durch flächendeckende Niederschläge eine leichte Entspannung der Niedrigwassersituation abzeichnete, blieben seither weitere Niederschläge nahezu aus. Durch die erneute sehr trockene und warme Witterung herrschen in den Einzugsgebieten von Spree und Schwarzer Elster weiterhin extreme Niedrigwasserverhältnisse.  

 

Spree

Die Niedrigwassersituation im Oberlauf der Spree und den sächsischen Zuflüssen hatte sich Anfang September nur kurzzeitig entspannt. In Folge ausbleibender Niederschläge und weiterhin sehr geringer Grundwasserzuflüsse gingen die Abflüsse wieder deutlich zurück. Die Talsperre Bautzen ist momentan zu 39 Prozent gefüllt und stützt den Abfluss der Spree geringfügig. Die Talsperre Quitzdorf steht wegen fehlenden Speicherinhalts weiterhin nicht für die aktive Bewirtschaftung zur Verfügung. Das Speicherbecken Bärwalde konnte durch die starken Niederschläge von Ende August auf 25 Prozent des Speichervolumens aufgefüllt werden, welches bei Bedarf weiterhin genutzt werden kann, um die Abflüsse der Spree bis Ende September zu stützen.

 

Die Talsperre Spremberg erhielt in den ersten Septembertagen in Folge der Niederschläge erhöhte Zuflüsse, sodass der Wasserstand um einige Zentimeter anstieg. Bereits seit dem 4. September sind die Abflüsse am Pegel Spremberg wieder auf einem sehr niedrigen Niveau und entsprechen etwa der Abgabemenge von rund 6 Kubikmetern pro Sekunde. Aktuell (14.09.2020) beträgt der Beckenwasserstand, bei leicht fallender Tendenz, 90,27 Meter NHN (Normalhöhennull).

 

Der Abfluss am Unterpegel Leibsch hat sich aufgrund der flächendeckenden Niederschläge etwas stabilisiert. Anfang September erhöhte sich der Abfluss kurzzeitig bis auf 9 m³/s. Im Spreewald kommt es zu einer stark verzögerten Abgabe von Niederschlagswasser, sodass die Abflüsse bis Mitte September nur sukzessive abnahmen. Aktuell beträgt der Abfluss 3,5 Kubikmetern pro Sekunde und liegt deutlich unter dem mittleren Abfluss für September. Dieser beträgt für den Referenzzeitraum (1991 – 2017) 11,2 Kubikmetern pro Sekunde. In den kommenden Tagen muss bei ausbleibenden Niederschlägen von einer weiteren geringen Abnahme der Abflüsse am Unterpegel Leibsch ausgegangen werden. Eine Unterschreitung des temporär festgelegten Mindestabflusses von 1,5 m³/s ist jedoch nicht zu erwarten.

 

Schwarze Elster

An der Schwarzen Elster hatten die späten Augustniederschläge zunächst zu einer Verbesserung der extremen Niedrigwassersituation beigetragen. Da aber auch in diesem Einzugsgebiet seit Anfang September weitere nennenswerte Niederschläge ausblieben, verschlechtert sich die Abflusssituation gegenwärtig. Der trockengefallene Abschnitt der Schwarzen Elster zwischen Neuwiese und Kleinkoschen, der in Folge der Niederschläge wieder Wasser führte, fällt nun erneut trocken. Kurzzeitig konnte der verfügbare Abfluss jedoch genutzt werden, um den Senftenberger See (Speicherbecken Niemtsch) und den Geierswalder See (Restloch Koschen) mit Wasser zu versorgen.

Im Stadtgebiet von Senftenberg erfolgt weiterhin die Stützung des Abflusses der Schwarzen Elster durch die Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza. Der Abfluss am Pegel Biehlen beträgt aktuell 0,47 Kubikmeter pro Sekunde. Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im September normalerweise bei rund 2,19 Kubikmetern pro Sekunde.

 

Durch die Augustniederschläge und die kurzzeitige Einleitung von Wasser, stieg der Wasserstand im Senftenberger See (Speicherbecken Niemtsch) Anfang September um wenige Zentimeter. Seither können die Abflüsse der Schwarzen Elster wieder in geringem Maße durch eine Wasserabgabe gestützt werden. Der Wasserstand des Senftenberger Sees liegt aktuell bei 98,49 Meter NHN. Der Wasserstand fällt nur sehr langsam; daher wird es im September keine Nutzungseinschränkungen für den Senftenberger See geben.

 

Zu Wochenbeginn tagte die länderübergreifende Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Extremsituation“ bereits zum 25. Mal in Cottbus.

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