Ferdinand Jacob

Ferdinand Jacob (1815 – 1896)
Apotheker

  • geboren am 10. Februar 1815 in Berlin-Mitte, Poststraße 28, als Sohn des Kaufmanns Carl Friedrich Jacob und dessen Ehefrau Justina Philippina, geborene Möring
  • 1825 bis 1830 Besuch des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin
  • 1831 bis 1835 Lehre in der geschichtsträchtigen Apotheke zum Weißen Adler bei Apotheker und Stadtrat Dr. David Emilius Heinrich Koblanck in Berlin, Große Friedrichstraße 205/ 206; (dessen Sohn Dr. Johann Heinrich Albert Koblanck war 20 Jahre der erste Hausarzt der Familie des Schriftstellers Theodor Fontane); anschließend Konditionszeit (Praktikantenzeit)
  • 1838 bis 1840 Studium an der Berliner Universität; Vorlesungen in Biologie und Chemie u.a. bei Prof. Mitscherlich; Staatsexamen „sehr gut“
  • 1842 Kauf der im Jahre 1683 durch Herzog Johann Adolf I zu Sachsen-Weißenfels privilegierten Apotheke „Zur blühenden Aloe“ (später Adler-Apotheke) in Dahme / Mark
  • 1843 Heirat der Kaufmannstochter Clementine, geb. Herkner  (1816 – 1878) aus Frankfurt / Oder
  • von 1852 bis 1889 in Ehrenämtern als Ratsherr, Stadtältester, Kirchenältester und Amtsanwalt- Stellvertreter tätig
  • von 1880 bis 1889 Im Auftrag des Magistrats der Stadt Erstellen und Fortsetzen der Chronik der Stadt Dahme und Umgegend über die Jahre 1845 bis 1889 (s.“Heimatlicher Rückblick“ von Wilhelm Schmidt)
  • Errichten von 3 Stiftungen für Dahme:

 

aus Ferdinands „Curriculum vitae “


Zum ehrenden, dankbaren und andauernden Andenken an seine brave Ehegattin gründete er am 01. Oktober 1881, also an dem Tage seiner 50-jährigen Berufstätigkeit als Apotheker „ die Frau Apotheker Clementine Jacob geb. Herkner Stiftung“ zum Besten des Frauen- und Jungfrauen-Vereins in Dahme und stattete diese Stiftung mit einem Kapital von 1000 Mark aus. Am 15. April 1892 hatte diese Stiftung die erste volle 10jährige Tätigkeit aufzuweisen, und es konnten während dieses Zeitraums an 40 bedürftige, kranke Personen 188 Mark aus der Hälfte der Zinsen vom Stifter eigenhändig verteilt werden. Desgleichen errichtete er am 18. Oktober 1881 zum ehrenden, dankbaren und dauernden Andenken an seine hier gestorbene, in Berlin beerdigte treue Mutter zu deren 100-jährigem Geburtstagsfeste „die Frau Kaufmann Philippina Jacob geb. Möring Stiftung“ zum Besten des Amalienstiftes der hiesigen Kleinkinder-Bewahranstalt, zur Anschaffung von Sonntagsanzügen für bedürftige Kinder derselben (Anmerkung: anlässlich der Einschulung) und stattete diese Stiftung gleichfalls mit einem Kapital von 1000 Mark aus . Außerdem gründete derselbe am 30. Mai 1883, als dem 200jährigen Gedenktage des vom Herzog Johann Adolf I von Sachsen-Weißenfels am 30. Mai 1683 dem Bürger und Apotheker Johann Christian Nathan in Herzberg erteilte Privilegium zur Anlegung einer Apotheke in der Stadt Dahma ( wie damals Dahme genannt wurde) „ die Apotheker Ferdinand Jacob Stiftung“ für die hiesige Landwirtschafts- und Ackerbauschule und die agrikulturchemische Versuchsstation und stattete dieselbe mit einem Gesamtkapital von 5295 Mark und 99 Pfennig aus, welcher Betrag aus einer täglichen Ansammlung von nur 15 Pfennig und deren jährlichen Verzinsung á 4 % während seiner 40jährigen Anwesenheit hierselbst hervorgegangen war.

 

  • 1889 Königlicher Kronen-Orden Vierter Klasse
  • Ferdinand verstarb am 27. Januar 1896 und hinterließ 1 Tochter und 2 Söhne
  • Leopold Jacob, der ältere Sohn, hatte die Adler-Apotheke 1876 übernommen