Ausstellung - "...sondern nahm die Schere und fing an..."
26. 05. 2024 von – Uhr
"...sondern nahm eine Schere und fing an..."
mit den Werke von
Judith Affolter, Jerome Bertrand, Andre Boitard, Rachel de Joode, Alyssa De Luccia, Karlheinz Deutzmann, John Goodwin, Nancy Reilly, Islamiya Scarr, Heidi Sill,
Miriam Tölke, Ksenia Tyrenko, Pim van Huisseling
Die erste Jägerschere-Ausstellung des Jahres 2024 bringt eine vielfältige Gruppe von Künstlern zusammen, um einen umfassenden Blick auf die Collage und ihre zeitgenössischen Erscheinungsformen zu werfen.
Die Collage nimmt in unserer Kultur einen seltsamen Platz ein. Ausgehend von frühen Formen im 19. Jahrhundert erreichte sie mit den dadaistischen Arbeiten von Hannah Hoch und den Fotomontagen von John Heartfield im 20. eine entwickelte Form. Doch welche Rolle spielt sie im 21. Jahrhundert noch, vor allem in einer Zeit, in der die "alten Medien" wie Bücher und Zeitschriften nicht mehr der einzige und wichtigste Ort sind, an dem Bilder zirkulieren?
Diese Frage klingt in den Arbeiten der Künstler in dieser Ausstellung durch. Es sind Arbeiten von Künstlern aus Kanada, Deutschland, Spanien, Großbritannien, der Ukraine und den Niederlanden zu sehen. Was sie verbindet, ist genau dieser Wunsch zu sehen, wie die Collage ihr kritisches und zugleich spielerisches Verhalten beibehält. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der analogen Collage und nicht auf der digitalen Ausgabe, und die Körperlichkeit des geschnittenen Papiers findet in einer Kultur, die unter der Herrschaft des Smartphones lebt, Anklang. Das Erbe des Dadaismus wirkt sich natürlich weiterhin auf die Sprache der Collage aus, und mit ihm kommen Überlegungen zur zeitgenössischen Popkultur, zu Darstellungen des Körpers und zu den damit verbundenen Iterationen dessen, was Schönheit sein könnte. Auch das Interesse an visuellen Übereinstimmungen und Assoziationen, sowohl physisch als auch gegenständlich, ist in den Arbeiten dieser Künstler zu finden. Aber oft ist auch eine Rohheit im Spiel, ein Wunsch, Elemente fast wie ein gestischer Akt zusammenzubringen. Das ist eine subtile Sache, aber es könnte darauf hinweisen, dass es bei der Collage heute vielleicht darum geht, den Menschen vor dem Ansturm der Bilder zu schützen. Man könnte sagen, dass es eine Art Verzauberung ist, die die endlose Überwältigung durch die visuelle Zirkulation konkretisiert. Und in diesem Sinne ist sie auch eine Strategie des Überlebens.
Titel der Ausstellung: ...sondern nahm eine Schere und fing an...
Veranstaltungsort: Jägerschere, Galerie für zeitgenössische Kunst
Eröffnung: Sonntag, 05. Mai 2024, 13 - 18 Uhr
Ausstellungstermine: Jeden Sonntag 05.05.24 - 02.06.24 13-18 Uhr
Adresse: Wiepersdorf-Dorfstr. 17, 14913, Niederer-Fläming
Website: https://www.jaegerschere.org
Kontakt: Nick Crowe, , 0157 5134 2755
Veranstaltungsort
Jägerpause, Galerie für zeitgenössische Kunst
Veranstalter
Nick Crowe